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Neologismus (m., -, -men), griech. néos "neu", lógos "Wort".

 

Den Begriff Neologismus, auch Neuschöpfung genannt, verwendet man in der Wortsemantik, einen Teilbereich der Linguistik.

 

Neologismen sind durch Neubildung oder Entlehnung neu entstandene oder neuartig gebrauchte sprachliche Ausdrücke, die noch nicht vollkommen lexikalisiert sind und von der Sprachgemeinschaft als "neu" empfunden werden.

 

N. braucht man zur Benennung neuer Gegenstände und Konzepte, vor allem in der Sprache der Technik, Wissenschaft oder Politik, sowie in expressiver und persuasiver Absicht in der Werbesprache.

 

Man unterscheidet zwischen verschiedene Formen der Neuprägung:

  1. Neulexeme durch Wortbildungsmitteln, um neue Gegenstände oder Sachverhalte zu bezeichnen, z.B. Dosenpfand, Datenbank;
  2. Entlehnung aus anderen Sprachen für die Bezeichnung bereits vorhandene Gegenstände und Sachverhalte, z.B. Hobby für Liebhaberei, Interview für Fragegespräch;
    oder für neue Gegenstände, z. B. Computer, Internet, Hardware
  3. Bedeutungsübertragung durch Metapher, z.B. Flügel, Arbeitsfieber, Computervirus;
  4. Neubezeichnungen, d.h. neue Bezeichnungen für bereits existierende Personen, Gegenstände, Sachverhalte, z.B. Haushaltshilfe für Dienstmädchen, Affäre für Liebesabenteuer;

Literatur:

-          Barnhart, R. und Barnhart, C.: The Dictionary of Neologism, In: Wörterbücher. HSK 5.2, o.O. 1990, S. 1159-1166

-          Kinne, M.: Der lange Weg zum Neologismenwörterbuch, In: Teubert, W. [Hrsg.]: Neologie und Korpus, Tübingen 1998

 

Autorin:

Judit Sterbik

 

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